Mittwoch, 3. Juli 2013

Dragonfire

Es ist doch gut, denke ich, dass ich Coolness bei Musik nicht mehr als relevantes Merkmal ansehe, da ich das schon lange hinter mir gelassen habe. So erlaube ich mir, zu Power Metal meine Faust gen Himmel zu recken und auf brennenden Schwingen das goldene Einhorn zu reiten, unter mir das ewige Königreich des frostgeschüttelten Nordens und vor mir der Sonnenuntergang. Wozu soll man auch ständig emotional schwachbrüstige Musik hören, die ihre kümmerlichen Gefühlsregungen in ein ironisierendes Gewand packt und außerhalb ihres Bezugsrahmens keine weitere Wirkung entfaltet? Das Gros moderner Musik außerhalb von Pop und seinen Grenzbereichen ist zu hilflosem Gestammel geworden und ergeht sich in inhaltsleeren Subgenres. Power Metal schämt sich für nichts und fliegt schamlos höchster Glückseligkeit und völliger Erfüllung entgegen. Darin liegt seine Stärke und seine Angreifbarkeit. Und das entgeht den Hipsterklonen glücklicherweise. Noch.