Es ist doch gut, denke ich, dass ich
Coolness bei Musik nicht mehr als relevantes Merkmal ansehe, da ich das schon lange hinter mir gelassen habe. So
erlaube ich mir, zu Power Metal meine Faust gen Himmel zu recken und
auf brennenden Schwingen das goldene Einhorn zu reiten, unter mir das
ewige Königreich des frostgeschüttelten Nordens und vor mir der Sonnenuntergang. Wozu soll man auch
ständig emotional schwachbrüstige Musik hören, die ihre
kümmerlichen Gefühlsregungen in ein ironisierendes Gewand packt und
außerhalb ihres Bezugsrahmens keine weitere Wirkung entfaltet? Das Gros moderner Musik außerhalb von Pop und seinen Grenzbereichen ist zu hilflosem Gestammel geworden und ergeht sich in inhaltsleeren Subgenres. Power
Metal schämt sich für nichts und fliegt schamlos höchster
Glückseligkeit und völliger Erfüllung entgegen. Darin liegt seine
Stärke und seine Angreifbarkeit. Und das entgeht den Hipsterklonen
glücklicherweise. Noch.